Kommentare Die Perle

Kommentare - Die Perle

„Wieder eine gelungene Produktion des Duos pohyb's und konsorten: "Die Perle", wunderbar umgesetzt in ein feinfühliges Spiel großer Emotionen: Träume, Freundschaft, Neid, Versöhnung werden durch das gekonnt körperbetonte Spiel von Maike Jansen und Stefan Ferencz ganz unmittelbar erlebbar. Kindertheater wie es sein soll.“


Katja Rohloff -  Veranstalterin, Leonberg


Die Perle


Eine Muschel! Geheimnis- und verheißungsvoll. Ob da wohl auch wirklich eine Perle drin ist? Biber Biba ist hin und weg. Die Freude, die Faszination, die sich durch den Fund der Muschel entwickeln und die Hoffnung auf umfassendes Glück schwingen sofort ins Publikum, wenn Maike Jansen als Biba mit der herrlichen Muschel im Arm auf der Bühne aufgeregt hin und herüberlegt. Und dann, ermattet von all seinen Überlegungen rund um die erhoffte Perle schläft Biba ein und träumt. 

Mit einer wunderbar gigantischen Perle um den Hals erlebt der träumende Biber, was so ein Wunderding von Perle auslösen kann. Das große und kleine Publikum im Würzburger Plastischen Theater Hobbit lässt sich verzaubern und fühlt mit, wenn die beiden grandiosen Schauspieler Stefan Ferencz und Maike Jansen mit perfektem, punktgenauem Körpertheater, clownesken Elementen und vorwiegend mimisch „sprechend“ rundum poetisch Helme Heines Buch „Die Perle“ auf der Bühne performen.

Es gelingt ihnen, das Wesen und die Gefühle Bibas und jedes einzelnen seiner Freunde greifbar werden zu lassen. Die beiden spielen so stark, dass man sich selbst als Zuschauer ganz in die tiefe, fast phlegmatische Ruhe des Elches (umwerfend Stefan Ferencz), in das temporeiche Springen und luftige Wesen des Hasen (himmlisch leicht Maike Jansen), in das auch kapriziös wirkende Schwein und und das Gemüt des Bären einfühlen kann. Auch deren jeweils ganz individuell geprägtes Haben wollen bringen die beiden deutlich erlebbar auf die Bühne. Alles ist so intensiv gespielt und transportiert, dass man fast vergessen könnte, dass Biba ja träumt, dass man fast banges Herzklopfen bekommt und fürchtet, wie das wohl alles ausgehen wird?? 

Denn alle wollen sie haben, die Perle. Jeder versucht, zu ergattern. Viele Mittel sind recht. Begonnen hat es mit einer Lüge. Die Perle habe Biba im Wald gefunden… Und schließlich? Als Folge des allzu begehrlich Hin und Her? Kein Biberbau, kein Staudamm und zuletzt kein Wasser mehr. Dafür Trockenheit und drohendes Unheil, das dann auch kommt: ein alles verschlingendes Feuer. 

Man hört es. Das Flackern. Man sieht es. Dank der riesigen, in gewaltigen Bögen und Formen geschwungenen Feuerflammenflagge, die lebendig wird, wirklich Feuer wird, das fast atemlos macht. Ein rundum genialer Kunstgriff, der einen das Feuer fast riechen lässt, dieses alles zerstörende Feuer, das durch Unzufriedenheit, Besitzstreben und Egoismus ausgelöst wurde, das alles niedermacht und die Grundlage des Lebens verbrennt - oder verbrennen würde… 

Denn diesen fulminanten Minuten folgt die Erlösung. Es war alles nur ein Traum! Biba erwacht, kommt „zurück“, taumelt ein wenig: Und jetzt? Er zögert, blickt auf die Muschel und Erkenntnis breitet sich in ihm aus. Aber er belässt es nicht dabei.

Er kommt in die Tat. Die Muschel muss weg. Und sie fliegt mit Schwung zurück in den Teich.

Endlich wieder frei: Zeit für Freunde. 


Pohyb’s und Konsorten und ihre „Perle“: im doppelten Sinne - fabelhaft!


 

Corina Roeder 


 Die Perle macht alle verrückt


.... Die Muschel aber bleibt zu, der kleine Biber versinkt in einem Traum. Das Kinderstück "Die Perle" beruht auf einer Geschichte von Helme Heine, Premiere der Bühnenfassung von "pohyb's und konsorten" war am Freitag im Linzer Kuddelmuddel. Das deutsche Theaterduo Maike Jansen und Stefan Ferencz zelebriert liebevoll die Figuren, die Tiere im Wald und den Biber.

Anmutig und clownesk, kindlich und allzu menschlich. Doch Bibers Traum hat es in sich, die (bloß imaginäre!) Perle stiftet mächtig Unfrieden unter den Tieren. Bär, Elch, Hase und Schwein (vergnüglich Ferencz als dezent snobistisches Schwein Jasmin) trocknen den Fluss aus und fackeln sogar den Wald ab. Wenn man so will: Ein Ökothriller zum Thema tierischmenschliche Gier, aber eben sehr charmant verpackt. "Mein See!", ruft der Biber und wacht aus seinem egoschwangeren und unheilvollen Traum auf. Und lässt die Muschel Muschel sein und sie über's Wasser flitzen.

Im Kindertheater funktioniert das noch, aus schrecklichen Träumen zu erwachen.


Oberösterreichisches Volksblatt  05/03/2022    von Christian Pichler



Es war sooo schön


Stadtbücherei Hofheim; Kommentar zu Vorstellung "Die Perle" in Hofheim 26.11.2022 von Hildegund Fischer - Giebfried


....Die gespannten Gesichter der Zuschauer:innen mit den großen Augen zu beobachten, ist immer wieder spannend.

Ihr habt "Die Perle" ganz toll bearbeitet und dargestellt. Der Inhalt des Bilderbuchs, das ja schon 1984 erschienen ist, ist ja wirklich immer noch brand-aktuell; auch das hat mich in eurer Darstellung tief bewegt. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, meine Begeisterung zu schildern: Biba, die die Muschel findet und ganz stolz herumträgt, jedem zeigt und so den Neid der anderen: Bär, Elch, Hase und Schwein mit ihren ganz unterschiedlichen Charakteren auf sich zieht... der See, der plötzlich keine Wasser mehr hat... der Wald, der verschwindet... Ganz besonders begeistert hat mich -zusammen mit dem Publikum- neben den clownesken Streitszenen, bei denen die Kinder ja immer total mitgehen, die Darstellung des Feuers von den ersten Flammen

bis um großen Feuer. Der Einsatz der Fahne, die den großen Brand demonstriert, ganz super, Maike!

Danke noch einmal dafür, dass Ihr uns das Stück angeboten habt, wir - auch dank der Förderung-sofort zugreifen konnten

und so euer neues Stück hier in Hofheim, in eurer Heimatstadt, zeigen konnten.

Nicht nur ich war wieder einmal begeistert, auch die Familien im Publikum zeigten sich sehr berührt und begeistert und nutzten die Möglichkeit, mit euch persönlich ins Gespräch zu kommen.

Das war einfach toll! Super Sache, gerne wieder!


Hildegund aus der Bücherei


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