pohyb's und konsorten spielten Helme Heines “Freunde“ – Gutgelauntes Finale der “Mosbacher Buchwochen“.
Mosbach Die hohe Kunst, mit nur zwei “Spielmachern“ drei Protagonisten ins überturbulente Leben zu entsenden, sie beherrschen „pohyb’s und konsorten“ so einfallsreich wie virtuos. Bei Helme Heiners Kinderbuchklassiker “Freunde“ setzten die beiden routinierten Multitasking-Schauspieler Maike Jansen und Stefan Ferencz zudem auf die Kraft der Imagination. Zum wunderbaren Finale der “Mosbacher Buchwochen“ lud “Kindler’s Buchhandlung“ am Freitagnachmittag ins Sängerheim ein.
Mit allerlei “Ah! Oh! Prrrt!“ eroberten zwei seltsame Wesen in karierten Knickerbocker-Latzhosen-Kombinationen den Raum vor der schlichten Bühne. Noch während sie das Publikum in die richtige Sitzordnung fügten, offenbarten sich die beiden als ebenso schnell eingeschnappte wie wieder übermütigst herumalbernde Freunde. Ein rotes Tuch reichte Maike Jansen, um sich in einen Magier zu verwandeln, der seinen Mitspieler unschwer verschwinden lässt. Ein paar Takte Bandoneon oder ein Glockenspiel reichten für den “Soundtrack“. Denn die größte Gabe, die menschliche Vorstellungskraft, wussten die Spieler mit Gesten, Pantomime, Körpersprache, Andeutungen und einer leicht verständlichen Fantasiesprache anzufeuern.
Eine Triangel wurde zum Klang der morgendlichen Kirchenglocken, mit denen das Stück seinen Ausgangspunkt nahm. “Jeden Morgen weckt Franz von Hahn den Bauernhof. Jonny Mauser und der dicke Waldemar helfen ihm dabei.“ Diesen recht lapidaren Worten des Erzählers folgte ein Kammerspiel des Slapsticks. Kleine Accessoires wie ein Strohhut mit Schweinsohren oder ein über die Nase gesteckter Hahnenschnabel reichten völlig aus, um die “Freunde“ anzudeuten. Mit viel “Schaba! Schaba! Buh!“ mühte sich derweil Jonny mit einem übergroßen Hammer ab. Während Waldemars Speckschwarte schon aus purer Vorfreude auf den Weckstreich vor Lachen zu Bersten drohte.
Als Minifiguren radelten die Freunde später über die Bühne. In einen wagemutigen Motocrossfahrer verwandelte sich der mitunter leicht arrogant wirkende Hahn. Derweil Waldemar eher für die handfesten Dinge im Leben zu begeistern war. Mit Hahn, Schwein und Maus kenterte zwar auch das Piratenboot des Trios. Doch allein die pfeifenden Kanonenkugeln, die über den Dorfteich bollerten oder das abgedrehte Unterwasser-Abtauch-Und Schier-Ertrink-Ballett war ganz großes Kino. Auch zu welch ausdrucksstarken Grimassen ein imaginäres Kirschkernweitspucken führen konnte, begeisterte die Zuschauer. Auch ohne Effektgeheische gelang es “pohyb’s und konsorten“, das Publikum in Bann zu ziehen und es im Saal mitunter mucksmäuschenstill werden zu lassen. So still wie am Abend, als plötzlich ein Sternenhimmel über dem Bauernhof prangte und ein Schattenspiel im Spiel die Fantasiereise beendete.
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